Viale XX Settembre, Triest

Diese belebte Allee im Herzen der Stadt hieß einst Via dell’Acquedotto, weil unter der Straße einer der Flussläufe zur Stadt verborgen liegt. Cafés und Bars gibt es so viele man wünscht, im Haus Nummer 16 wurde 1861 Ettore Aron Schmitz geboren, der später unter dem Pseudonym Italo Svevon mit dem Zeno Cosini einen der bedeutendsten Romane des 20. Jahrhunderts verfasste.

Im Roman die Toten vom Karst gerät der noch siebzehnjährige Marco Laurenti, der Sohn des Commissarios, dort in eine Kneipe, in der sich Rechtsextremisten versammelten und wird dafür von seinem Vater schwer gerügt.

 

aus dem Buch Die Toten vom Karst
Auf der Straße riß er die Packung auf und steckte sich eine Zigarette an. Vor der Buchhandlung an der Ecke zur Via Xydias blieb er stehen. In der Nacht hatte wieder jemand die Fassade vollgesprayt. Er schaute an der Fassade hoch und erkannte die steinerne Gedenkplatte, die daran erinnerte, daß Italo Svevo hier geboren war. Laurenti warf sofort die Zigarette weg. Er war nahe daran, aus Ehrfurcht vor Zeno Cosini, dem traurigen Helden aus Svevos Roman, der sich das Rauchen abgewöhnen will, die ganze Packung wegzuwerfen, doch dann reute ihn das Geld.

aus dem Buch Die Toten vom Karst

Proteo Laurenti ging nicht direkt in sein Büro. Er bog in den Viale XX Settembre ein und steuerte, ohne selbst klar sagen zu können weshalb, die Bar »Bellavia« an. Er hatte bisher noch nie direkt mit den Neofaschisten zu tun gehabt und würde deshalb auch nicht als Polizist identifiziert werden. In der Bar wollte er ein Tramezzino oder einen Toast essen, um seinen brennenden Hunger zu stillen. Und er war neugierig.


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