Canal Grande, Triest

Der Kanal liegt im Herzen des Borgo Teresiano (Theresienviertel) und wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt. Kleinere Handelsschiffe legten dort an, die Gegend entwickelte sich rasch zum pulsierenden Zentrum der neuen Handelsstadt. Er zeugt heute sowohl von der Vergangenheit Triests wie auch von seiner Gegenwart und von seiner direkten Bindung ans Meer. Verschiedene Kirchen liegen dort, die von der kosmopolitischen Ausrichtung der Stadt erzählen, in der sich Händler aller Nationen niederließen. Der Kanal wird abgeschlossen von der katholischen Kirche Sant’Antonio Nuovo, die dem Heiligen aus Padua geweiht ist. Noch vorher steht die serbisch-orthodoxe Kirche San Spiridione mit ihrer blauen Kuppel. Und nur ein paar Schritte entfernt an der Uferstraße die griechisch-orthodoxe San Nicolò.

Den vorderen Teil des Kanals säumen schöne Paläste, wie der Palazzo Gopcevich, der von einem serbischen Kaufmann errichtet wurde, oder der Palazzo von Demetrio Carciotti, der aus Korfu stammte. Unzählige Handels- und Wohnhäuser alter Familien, die den Reichtum Triests kontinuierlich ausbauten.

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Grundwasserquellen des Timavo

Eine besondere Stimmung umgibt die Mündung des sagenumwobenen, mythischen, unterirdischen Flusses Timavo (dt. Timavus) zwischen dem Schloss Duino und der Werftenstadt Monfalcone. Den Zeugnissen der antiken Schriftsteller zufolge, wurde dort ein Eingang zum Hades vermutet, andererseits war es einer der beiden Adriahäfen, von dem der Göttertränen verkörpernde Bernstein aus dem Baltikum ins antike Griechenland verschifft wurde. Vergil bezeichnet die Mündung des unterirdischen Flusslaufs als den Ort, an dem Antenor nach seinem Aufbruch von Troja landete bevor er die Stadt Padua begründete. Robert Ranke Graves hingegen belegt dort die Landung der Argonauten auf ihrer Jagd nach dem goldenen Vlies. In den unterirdischen Flussläufen aber lebt ein kleines weißes Tierchen, ein Grottenolm. Eine hunderttausende Jahre alte Spezies mit dem wissenschaftlichen Namen Proteus Anguinus Laurentii. Die Namensgleichheit mit dem Kommissar ist mehr als eine Metapher: beide verabscheuen Stress, der eine lebt im Abgrund, der andere (der Kommissar) schürft im Abgrund.

Ponterosso, Triest

Die Piazza Ponterosso neben dem Canal Grande war einst ein umtriebiger Marktplatz. An ihm steht auch das Haus, in dem 1904 der junge James Joyce mit seiner späteren Frau Norah Barnacle zum ersten Mal abgestiegen war, um schließlich elf Jahre seines Lebens in Triest zu verbringen und hier den „Ulisses“ zu beginnen. Seine Kinder wurden hier geboren, sein Bruder Stannie Stanislaos liegt auf dem British Cimetry begraben. Die Bronzestatue des Autors steht auf der nahen Brücke, von der sich auch die schönsten Sonnenuntergänge beobachten lassen.

 

Santa Croce/Križ, Triest

Santa Croce war ursprünglich – wie auch das nahe Dorf Contovello/Kontovel – ein Fischerdorf ganz oben am Abhang des Karsts. Sein ursprünglicher Name lautete auf slowenisch Križ. Über Jahrhunderte diente die Position hoch über dem Meer dem Ausblick, um die Schaumkronen zu orten, die von sich nähernden Thunfischschwärmen zeugten. Die Männer eilten daraufhin zu ihren Ruderbooten und kreisten die Fische ein, die noch am Strand zerlegt und dann von den Frauen auf das auf 209 Metern über dem Meer gelegene Dorf gebracht zu werden. Im kleinen Museo della Pesca dort lässt sich noch heute ihre Geschichte verfolgen. Weinstöcke und Oliven werden bis heute in der malerischen Landschaft kultiviert.

Unterhalb des Dorfs direkt am Meer liegt auch das Wohnhaus der Familie Laurenti, die es vom alten Gerichtsmediziner Galvano übernommen haben.

Im Roman Totentanz wird auf den Commissario bei der Weinlese ein Attentat verübt und einer der Banditen später in einem Landgasthof dingfest gemacht.

 

Le pedocere

Vor der Küste sind lange Reihen von Bojen zu sehen, unterhalb derer die feinen Miesmuscheln im sauberen Wasser der Adria gezüchtet werden. Sie gehören zur typischen Speisekarte der Triestiner Restaurants, wo man sich beim Essen täglich zwischen der Vielfalt aus dem Meer und vom Land entscheiden muss (mehr darüber im kulinarischen Reisebuch „Triest – Stadt der Winde“).